Übersicht: Der EU-Zeitplan für den DPP
Die Einführung des Digitalen Produktpasses erfolgt schrittweise. Die rechtliche Grundlage bildet die ESPR-Verordnung (EU) 2024/1781, die im Juli 2024 in Kraft getreten ist. Die konkreten Termine werden durch produktspezifische delegierte Rechtsakte festgelegt.
Aktueller Stand (November 2025)
Wir befinden uns in der Vorbereitungsphase. Die erste verbindliche Frist gilt ab Februar 2027 für Batterien. Unternehmen sollten jetzt mit der Vorbereitung beginnen, da die Implementierung Zeit erfordert.
Der detaillierte Zeitplan
ESPR-Verordnung in Kraft
Die Ecodesign for Sustainable Products Regulation (ESPR) ist am 18. Juli 2024 in Kraft getreten. Sie bildet die rechtliche Grundlage für den Digitalen Produktpass und ersetzt die bisherige Ökodesign-Richtlinie.
AbgeschlossenVorbereitungsphase
In dieser Phase werden die delegierten Rechtsakte erarbeitet, die die konkreten Anforderungen für jede Produktkategorie festlegen. Unternehmen sollten diese Zeit nutzen, um:
- Produktdaten zu erfassen und zu strukturieren
- Lieferketten-Daten zu sammeln
- Geeignete Software-Lösungen zu implementieren
- Mitarbeiter zu schulen
Batteriepass wird Pflicht
Der Batteriepass ist der erste verbindliche Anwendungsfall des DPP. Er gilt für:
- EV-Batterien (Elektrofahrzeuge)
- LMT-Batterien (Light Means of Transport)
- Industriebatterien über 2 kWh
Rechtsgrundlage: EU-Batterieverordnung (2023/1542)
In 15 MonatenTextilien
Der DPP für Textilien soll 2027 eingeführt werden. Betroffen sind:
- Bekleidung und Schuhe
- Heimtextilien
- Technische Textilien
Die genauen Anforderungen werden noch durch delegierte Rechtsakte definiert.
GeplantElektronik & Bauprodukte
Voraussichtlich 2028 folgen:
- Elektronik: Smartphones, Computer, Haushaltsgeräte
- Bauprodukte: Zement, Stahl, Dämmstoffe, Fenster
Möbel
Der DPP für Möbel wird voraussichtlich 2029 verpflichtend:
- Wohnmöbel
- Büromöbel
- Matratzen
Fahrzeuge & weitere Kategorien
Ab 2030 werden weitere Produktkategorien folgen:
- PKW und Nutzfahrzeuge
- Fahrzeugkomponenten
- Kunststoffe und Chemikalien
- Weitere Kategorien nach ESPR
Was passiert bei Nicht-Einhaltung?
Die Konsequenzen bei Verstößen gegen die DPP-Pflicht sind erheblich:
Verkaufsverbot
Produkte ohne gültigen DPP dürfen in der EU nicht mehr in Verkehr gebracht werden.
Bußgelder
Die EU-Mitgliedstaaten legen Sanktionen fest, die "wirksam, verhältnismäßig und abschreckend" sein müssen.
Rückrufaktionen
Bereits in Verkehr gebrachte Produkte können zurückgerufen werden müssen.
Warum jetzt schon vorbereiten?
Auch wenn die erste Frist noch über ein Jahr entfernt liegt, gibt es gute Gründe, jetzt zu beginnen:
- Datenbeschaffung braucht Zeit: Die Erfassung von Lieferketten- und Materialdaten erfordert die Zusammenarbeit mit Zulieferern und kann Monate dauern.
- Prozesse müssen etabliert werden: Neue Workflows für die Datenerfassung und -pflege müssen entwickelt und getestet werden.
- Software-Integration: Die Implementierung einer DPP-fähigen Software und die Schulung der Mitarbeiter erfordert Zeit.
- Wettbewerbsvorteil: Early Adopter können sich als nachhaltige Vorreiter positionieren und Kundenvertrauen gewinnen.
- Testläufe: Genug Zeit für Pilotprojekte und Korrekturen vor dem verbindlichen Stichtag.
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